360fly 4K: Test der hochauflösenden 360-Grad-Kamera
Design und Verarbeitung
Die 360fly 4K ist staubdicht, bis 9,1m Tauchtiefe wasserdicht, hat einen Durchmesser von 6,1 cm und ist mit 172 Gramm die schwerste Kamera ihrer Art. Besonders wenn man sie am Körper oder an einem Kleidungsstück wie dem Helm befestigt, fällt die zusätzliche Trägheit massiv störend auf.Das Stativgewinde am Boden der 360fly ist normgerecht; das mitgelieferte Mount Kit macht die 360fly 4k kompatibel mit Halterungen, die man bei GoPros verwendet. Abgesehen von dem störenden Ballast hat man also keine Schwierigkeiten, die 360-Grad-Kamera mit Standardzubehör am Körper oder an einem Fahrzeug zu befestigen.Um das Gewinde herum finden sich sechs Pins: Eine Magnetschale verwandelt diese in einen Micro-USB-Anschluss, über den Daten schnell auf den Computer übertragen werden können. Außerdem ladet Ihr darüber den Akku auf.Die 360fly 4K hat ein Ein-Knopf-Design. Der Einzige Knopf schaltet die Kamera nach langem Drücken ein oder aus. Kurzes Drücken startet die Aufnahme im Video-Modus. Fotos könnt Ihr nur aus der App heraus schießen. Das ist ein klarer Nachteil gegenüber etwa der Samsung Gear 360, die per Knopfdruck Kugel-Panorama-Fotos schießt. Ein Display zur Anzeige des verbleibenden Speichers oder der übrigen Akkulaufzeit fehlt der 360fly ebenfalls.
Software
Die 360fly ist mit iPhones oder Android-Smartphones kompatibel;
zumindest sind Apps in den jeweiligen Stores verfügbar. Am Rechner könnt
Ihr theoretisch die Software für Windows oder Mac zum Umwandeln der
Videos in ein Facebook- oder YouTube-freundliches Format verwenden. Aber
in keinem Fall wollte mir das richtig gelingen.Die App konnte sich zwar in fast allen Versuchen sofort mit dem Smartphone (Neffos X1) verbinden, doch konnte ich damit niemals die aufgezeichneten Videos betrachten; auch nach deren Übertragung aufs Smartphone. Am PC ging es mir ähnlich schlecht. Ein Windows-10-Laptop mit Core i7-4510U und 8 GByte RAM war nicht ausreichend, um die rohe Footage auch nach dem Kopieren auf die lokale Festplatte flüssig abzuspielen.
Bei der Umwandlung des Materials mit der kostenlosen Original-Software 360fly Director offenbarte ein Blick in den Taskmanager, dass die vorhandenen Systemressourcen kaum angetastet werden. Nur eine der vier physischen CPUs wird ansatzweise ausgelastet, sodass das Encoding von 15 Minuten Videomaterial an einem Redaktionstag nicht fertiggestellt werden konnte. Zum Trost muss ich Euch auf die Demo-Videos verweisen.
Die Videos und Fotos werden immer nur dann richtig in den Zielportalen - also Facebook, Streetview, Google-Fotos oder YouTube - angezeigt, wenn Ihr sie direkt aus der App oder der PC-/Mac-Software heraus exportiert. Einfaches Hochladen auf die Portale scheitert daran, dass sich die Kamera-Hersteller und die Portalbetreiber nicht auf einen Standard einigen können, sodass verlustreiches und zeitraubendes Transcoding vorerst unumgänglich bleibt. Daran ist die 360fly nicht schuld.
Audio
Die 360fly hat zwei Stereo-Mikrofone. Da sich jedoch Reibungs- und Kratzgeräusche ins Gehäuse übertragen, wenn Ihr die Kamera am Körper tragt, werdet Ihr wahrscheinlich ohnehin ein externes Mikrofon oder einfach Musik verwenden, um die Aufnahmen zu vertonen. Praktisch: Externe Bluetooth-Mikrofone könnt Ihr direkt mit der 360fly paaren.Kamera
Der Sensor der 360fly löst Fotos mit 12 Megapixeln (3456 x 3456 Pixel) auf. Die Optik erlaubt 360 Grad in einer und 240 Grad in einer weiteren Dimension. Die Öffnung beträgt nur f/2,5. Videos werden in 2.880 x 2.880 Pixeln aufgenommen. Das Video wird mit h.264 komprimiert und hat 50 Hertz.Theoretisch ist die Video-Auflösung eine der besten in dieser Kamera- und Preisklasse. Jedoch scheitert die Qualität am Converter, der sie auf 3840 x 1920 Pixel reduziert und durch weitere Kompression mit noch mehr Artefakten ausstattet. Außerdem ist der Sensor, genau wie der aller aktuellen 360-Grad-Kameras in diesem Preissegment, kaum lichtempfindlich. Ergo kommt es in Innenräumen und ab Dämmerung zu sichtbarem Bildrauschen und noch mehr zu Unschärfen. Nur in der Mittagssonne könnt Ihr gute Aufnahmen machen.
Akku
Der Akku hält für rund 90 Minuten Aufnahme. Er wird über die magnetische Ladeschale bis zu 1,780 mAh aufgeladen. WLAN-Übertragung bzw. -Fernsteuerung zehren zusätzlich an der Laufzeit. Ihr könnt den WLAN-Hotspot der 360fly in der Smartphone-App abschalten, um die Akkulaufzeit der 360-Grad-Kamera ein bisschen zu verlängern.Der Akku ist fest verbaut und lässt sich nicht schnell wechseln. Die Magnetkonstruktion macht das Laden auf Wanderung im Rucksack schwierig bis unmöglich, weil sie sich dann zu einfach löst. Eine einfache Ladebuchse am Gerät wäre da die stabilere Alternative gewesen.Bericht/Quelle von: https://www.androidpit.de/360fly-4k-test
Artikel und Autor: AndroidPIT
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